Neubau MOCVD Halle der Fraunhofer Gesellschaft

Neubau MOCVD Halle für die Fraunhofer Gesellschaft in Freiburg

Projektdaten

Auftraggeber / Bauherr Fraunhofer-Gesellschaft e.V.
Architekt SSP AG Architekten / Ingenieure
Leistungszeit / Bauzeit 01/2015 - 09/2017 / 07/2018 - 11/2020
Leistung Anlagengruppen Heizungs-, Lüftungs-, Kälte-, Sanitärtechnik, Stark- und Schwachstromtechnik, Sondermedien, Laboreinrichtungstechnik, Fördertechnik sowie MSR-Technik; techn. Anlagen in Außenanlagen
Leistungsphasen LP1 - LP8
Auftragsvolumen 3 Mio. €
Projektbeschreibung

Am bestehenden Standort des IAF in Freiburg entsteht ein Neubau, in dem fünf Anlagen zur Epitaxie von Verbindungshalbleitern aus metall-organischen Verbindungen, sogenannte MOCVD Anlagen, aufgestellt und betrieben werden. Die MOCVD Halle ist ein rechteckeckiger Bau mit einer Gesamtlänge von etwa 30 m und einer Gesamtbreite von ca. 21 m. Es weist drei Vollgeschosse auf. Das Gebäude ist nicht unterkellert. Der südliche, 3-geschossige Gebäudeteil, beherbergt als Technikspange die Technikräume, die die MOCVD-Halle (Maschinenhalle) und die darunterliegende Beipackebene (sub-fab-lab) bedienen. Im nordöstlichen Bereich werden über Vorräume und Schleusen die Anbindung an Laborgebäude und MOCVD-Halle geregelt.
Die Nutzräume weisen Anforderungen zur Reinheit gemäß ISO Klasse 6 und ISO Klasse 8 auf. 

Das Gebäude wird über erdverlegte Fernwärmeleitungen und die im Bestand vorhandene Wärmeerzeugungsanlage mit Heizwärme versorgt. Der Gesamtwärmebedarf beträgt 180 kW. Für die Luftbefeuchtung in RLT Anlagen wurde ein erdgasbetriebener Dampferzeuger errichtet.    

Das anfallende Schmutzwasser wird vom Neubau im Freispiegelgefälle zur Pumpanlageanlage im benachbarten Laborneubau geführt. Diverse Körpernotduschen gehören zum Umfang der Sanitärinstallationen. Ebenso die Errichtung einer Erdgasversorgungsleitung, die den Dampferzeuger mit Erdgas versorgt, die Errichtung eines VE-Wasserloop, dessen Anschluss an einen bestehende VE-Wassererzeugungsanlage erfolgt sowie eine neue Reinstwassererzeugungsanlage.

 

Mit Ausnahme des Treppenhauses werden alle Räume mechanisch be- und entlüftet. Hierfür wurden neben einer zentrale Zu- und Abluftklimaanlage noch weitere sechs Sonderabluftanlagen und FFU´s mit integriertem Plenum errichtet. 

Das Zuluftgerät ist mit dem Abluftgerät über ein hocheffizientes Wärmerückgewinnungssystem, welches als Kreislaufverbundsystem ausgebildet wurde, verbunden. 

Die Kälteversorgung erfolgt über zwei neue Kälteerzeugungsanlagen, welche auf dem Dach der MOCVD – Halle aufgestellt wurden. Der Spitzenbedarf liegt bei 490 kW.

Der Neubau wird vom Mittelspannungsnetz, dem SV- und USV-Versorgungsnetz der Liegenschaft mit Strom versorgt. Entsprechende TRAFO Anlagen, MSHV und NSHV wurden errichtet. Das Gebäude erhält eine Blitzschutzanlage. Alle Leuchten werden als LED Leuchten ausgeführt. Für die Beleuchtung der Flucht- und Rettungswege dient eine Zentralbatterieanlage. Der Neubau ist mit einer flächendeckenden Brandmeldeanlage ausgestattet, welche ebenfalls auf die Zentrale im Bestand aufgeschaltet wird.

Im Neubau wurde eine Kleingüteraufzugsanlage mit zwei Haltestellen errichtet.

Zum Planungsumfang gehören weiterhin die Labormöbel, insbesondere die Errichtung von Naßwerkbänken. Als Sondermedien wurde ein Druckluft-, Vakuum-, Wasserstoff-, Ammoniak-, Stickstoff- und Heliumrohrnetz geplant und errichtet, deren Anschlüsse jeweils an bestehende Erzeuger erfolgte.
Für sechs weitere Sondergase, darunter Arsin und Phosphin wurden neben den Verteilnetzen auch die Gasbereitstellungseinrichtungen errichtet.  

Die Gebäudeautomation wird als offenes System erstellt, Das System wurde auf die bestehende zentrale Gebäudeleittechnik der Liegenschaft aufgeschaltet.

 


Überblick über die im wesentlichem bearbeitete Anlagentechnik:

  • Sanitäranlage mit 5 sanitären Einrichtungsgegenständen, 630 m² Dachentwässerung, 550 m TW-, VE- und Reinstwasserrohrleitungsnetz  
  • 1 Heizkreisverteiler, 380 m Heizungsrohrnetz, 5 Heizkörper,
    1 gasbetriebener Dampferzeuger   
  • Je ein 1 Zu- und Abluftzentralgerät 26.000 m³/h; 27 BSK; ca. 2.190 m² Luftkanalnetz, 5 Sonderabluftanlagen, 3 FFU, 5 PIFF
  • 2 Kompaktkältemaschinen je 250 kW mit Freikühlfunktion, Kühlwasserverteilnetz mit 1.950 m Rohr
  • 2 Gießharztrafo, je 1250 kVA, 27 ELT-UV, 85 LED Leuchten, ca. 65 BM, ca. 5.500 m Datenkabel CAT.7
  • 2 Naßwerkbänke   
  • 2.800 m Edelstahlrohrsystem, anodisch gereinigt, elektropoliert, teilw. Koaxial und mit elektrischer Begleitheizung, 5 Gasflaschensicherheitsschränke      
  • MSR Anlage, 2 Informationsschwerpunkte mit 570 Datenpunkten und 110 Datenpunkte aus Sicherheits-SPS

 

Wesentliche Parameter zum Bauvorhaben:

  • Planungszeitraum von 01/2015 bis 9/2017 (mit Unterbrechungen)
  • Bauzeit (TGA): von 07/2018 bis voraussichtlich 11/2020
  • Fertigstellung: voraussichtlich 11/2020
  • Übergabe des Objekts: voraussichtlich 12/2020
  • Geplante Gewerke: Heizungs-, Lüftungs-, Kälte-, Sanitärtechnik, Stark- und Schwachstromtechnik, Sondermedien, Laboreinrichtungstechnik, Fördertechnik sowie MSR-Technik; techn. Anlagen in Außenanlagen    
  • Bearbeitete Leistungsphasen HOAI: 1 bis 8
  • BRI m³: 7.020
  • NUF m²: 745
  • BGF/a m²: 1.510
  • Gesamtbaukosten in Euro (brutto): 9,8 Millionen Euro
  • Kosten der bearbeiteten Technik Gewerke: 3.000.100 € (brutto)
 

KG 410:

KG 430:

KG 450:

KG 470:

KG 540:

82.600

834.800

169.000

1.005.600

58.300

 

 

KG 420:

KG 440:

KG 460:

KG 480:

26.600

599.200

25.300

198.700