Austausch von Kaltwassererzeuger - STRABAG / Stuttgart
Sanierung von Kaltwassererzeuger mit Kältemittel R 22 am Bestand in einem grossen Verteilergebäude der Telekom
Projektdaten
Austausch von fünf Bestandskältemaschinen mit Kältemittel R 22, in unterschiedlicher Kaltwassererzeugerleistung, gegen neue Aggregate mit symmetrischer Leistungsgröße von 750 kW. Es wird kein „Retrofit“ angestrebt, weil der Maschinenbestand (die Voraussetzung) dafür nichts hergibt. Die neue Anlagentechnik ist so aufzubauen, daß über die Bauteile hinweg eine Redundanz (n+1) gegeben ist. Neben den Kältemaschinen am Bestand werden die nassen Rückkühlwerke ausgebaut und gem. des Bedarfes zur neuen Maschinentechnik aufgestellt. Diese passen jedoch nicht mehr in den gebäudeintegrierten Standort und müssen über Stahlkonstruktionen auf den Dachflächen neu ausgerichtet werden. Somit ist eine statische wie architektonische Abstimmung erforderlich und zu koordinieren.
Die Kaltwassererzeuger am Bestand sind in drei Kältezentralen (Bauteilen) untergebracht und werden dort auch wieder aufgestellt. Pumpen, Einbauten und Rohrleitungstechnik in den Zentralen werden gem. der neuen Anforderungen entsprechend umgebaut und angepasst. Das Verbrauchernetz/Verteilnetz wird nicht angefasst. Die Kaltwassererzeuger sind in unterschiedlichen Techniken bzw. Ausführungen und Hersteller zu wählen. Vorgesehen sind der Aufbau von drei Turbokaltwassererzeuger mit Direktverflüssiger und Thermosyphonsystem (zur freien (Winter-) Kühlung) wie zwei Kälteerzeuger mit halbhermetischer Schraube und FU Antrieb, wie „trockenen“ Rückkühlwerken. Nasse bzw. hybride Rückkühlwerke sind wegen eines naheliegenden Krankenhauses nicht zugelassen.
Das Rohrleitungsnetz (Kaltwasserverteilung) wird so ergänzt, daß alle Erzeugerzentralen kommunizierend verbunden sind und bei entsprechendem Bedarf der Bauteile die Erzeuger reagieren und angefordert werden können. Neue drehzahlgeregelte Umwälzpumpen ergänzen den Pumpenbestand. Der Regelungsbestand kann den neuen Anforderungen nicht mehr Rechnung tragen, was eine Erneuerung der MSR-Technik (Steuerung) zur Folge hat.
Die neue MSR-Technik wird in den jeweiligen Erzeugerzentralen (Bauteilen) aufgebaut, welche über ein LAN-Netzwerk (Glasfaser) miteinander verbunden werden. Über die MSR-Technik wird gem. der laufenden Leistungsbedarfe zu den Bauteilen das Kaltwasser in dessen Bereitstellungsleistung auf die Erzeugung bzw. Verteilung veranlasst wie auch im Störungsfalle der Erzeuger/Aggregate eine automatische Umschaltung eingeleitet um die Betriebstechnik (Nutzertechnik) vor Ausfall zu schützen. Handebenen mit möglichen Notfallschaltungen ergänzen die MSR-Technik.
Um das Gesamtsystem schlüssig zu halten wird auch die Spannungsversorgung zu den Aggregaten ab der NSHV aus verschiedenen Spannungsquellen (NEA und NN-Netz, Stomschienen und Kabel) neu aufgebaut um auch hierzu eine konsequente Redundanz bereitzustellen. Der Umbau erfolgt bei laufendem Nutzerbetrieb und ist ausfallsicher umzusetzen. Abschließend werden die neu aufgebauten Zentralanlagen einem „black building“ Test unterzogen um evtl. Anlagenunsicherheiten zu erkennen und anpassen zu können.